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Bezirksstandarte des BHDS BV Stolberg

Geschichte des Bezirksverbandes Stolberg Rhld.

Die Chronik des Bezirksverband Stolberg ab 1948

 

Den auf dem 1. deutschen Bruderschaftstag in Kevelaer im Oktober 1948 gegebenen Anregungen zufolge, fand am 3. April 1949 im Rolandshaus in Stolberg eine erste Zusammenkunft von Delegierten der Schützenbruderschaften der Dekanate Stolberg und Kornelimünster statt.

Zweck dieser Besprechung sollte die Zusammenfassung aller Schützenbruderschaften der beiden Dekanate in einem Unterbezirk, Wahl eines Bundesmeisters und eines geistlichen Dekanatspräses sowie die Erörterung anderer allgemeiner Organisationsfragen sein - ggf . zunächst auch nur Vorbesprechungen zu allen diesen Fragen.

Das Dekanat Stolberg war auf der Zusammenkunft vertreten durch die Schützenbruderschaften aus Stolberg, Büsbach, Donnerberg, Zweifall und Eilendorf. Aus dem Dekanat Kornelimünster waren Vertreter der Schützenbruderschaften Breinig, Hahn und Schmithof zugegen. Die Bruderschaft aus Rötgen war verhindert, weilgerade in jenen Tagen aktuelle Fragen der Grenzlandveränderungen erledigt werden mussten.

 

Dem Vorsitz führte der 1. Brudermeister der St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1659 Stolberg, Herr Karl Herpertz. Die Bundeskanzlei Leverkusen-Bürrig (heute der BHDS in Leverkusen-Opladen), die über den Termin der Zusammenkunft unterrichtet war., hatte als Vertreter den Bundes-Schatzmeister, Herrn Jean Jaeger, entsandt. Nach längeren grundsätzlichen Ausführungen des Vertreters, der obersten Bundesleitung über Wesen, Ziele und Aufgaben der Schützenbruderschaften in der heutigen Zeit, die den ungeteilten Beifall der Delegierten fanden, ging man zu den eigentlichen organisatorischen Besprechungen über. Zunächst wurde die Frage aufgeworfen, ob es empfehlenswert sei, die beiden Dekanate in einem gemeinsamen Unterbezirk zusammen zu fassen, oder ob sich jedes Dekanat stark genug fühle, einen eigenen Unterbezirk zu bilden. - Man entschied sich für das Zusammengehen beider Dekanate. Insbesondere traten die anwesenden Vertreter der Bruderschaften des Dekanats Kornelimünster hierfür ein, damit auch von vornherein ein lebensfähiges Gebilde entstehen.

 

Vom Vorsitzenden wurde mitgeteilt, dass die geistlichen Herren Präsides der einzelnen Schützenbruderschaften nicht eigens eingeladen worden seien, da zunächst nur sechs Schützenbruderschaften ihr Erscheinen zugesagt hatten. 

Dennoch traf im Laufe der Besprechungen Herr Pfarrer Lauterbach, Donnerberg, noch auf der Versammlung ein - allerdings weniger in seiner Eigenschaft als Präses der St. Michael Schützenbruderschaft Donnerberg, sondern vielmehr als Gesellenvater und gleichsam als Hausherr des Rolandshauses. Herr Pfarrer Lauterbach war jedoch den älteren Schützenbrüdern des Dekanates noch hinreichend bekannt aus der Zeit, da sie Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Schützenbund und der Erzbruderschaft hin und her gingen und wurde denn auch vom Vorsitzenden als Freund und Förderer des Schützenwesens besonders herzlich im, Kreise der Schützen begrüßt.

Als die Frage gestellt wurde, ob die anberaumte Zusammenkunft lediglich als Vorbesprechung angesehen werde, konkrete Beschlüsse aber einer neu einzuberufenden Versammlung vorbehalten bleibe sollte, beschlossen die Delegierten einstimmig, wenigstens den Kern einer Unterorganisation durch die Wahl eines geistlichen Dekanatspräses und eines Bundesmeisters unverzüglich zu schaffen. In weiteren zwanglosen Zusammenkünften gleicher Art, zu denen erneut sämtliche Schützenbruderschaften der Dekanate von Fall zu Fall einzuladen seien, könnten dann organisatorische Einzelfragen später erörtert werden und die Organisation weiter ausgebaut werden.

Mit überwältigender Mehrheit wurde darauf hin Herr Pfarrer Lauterbach zum Dekanatspräses und Herr Dr. Koch von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Zweifall, zum 1. Bundesmeister gewählt. Beide Herren nahmen die Wahl an in der Erwartung, daß bei intensiver Weiterarbeit auch die übrigen Bruderschaften für den Zusammenschluss gewonnen würden.

Den größten Anteil an der Gründung des Bezirksverbandes Stolberg haben: Herr Dr. Koch, St. Seb. Zweifall, Herr Karl Herpertz, St. Seb. Stolberg und Herr Pfarrer Lauterbach, St. Mich. Donnerberg. Nicht vergessen darf man Herrn Architekt Jean Winkholt, Aachen, als erster Geschäftsführer nach der Gründung führte er 23 Jahre die Geschäfte des Bezirkes in vorbildlicher Weise.

Zu den Entstehungsgründen ist noch folgendes zu bemerken:

Die Motive der Bundesleitung für ihr Bestreben zum Zusammenschluss der Schützenbruderschaften in Untergliederungen auf Dekanats- oder Kreisebene waren und sind im wesentlichen organisatorischer Art. Insbesondere soll dadurch die Gesamtorganisation mehr gestrafft werden.

Im übrigen wurde dieses Bestreben nicht erste 1948 geboren, sondern bestand auch schon früher. Schon bald nach der Gründung der "Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus" 1928, schlossen sich in Anerkennung dieses Zieles in manchen Gegenden und Bereichen von Rheinland und Westfalen die Mitgliedsbruderschaften der "Erzbruderschaft" zu Regionalverbänden oder -bezirken zusammen. In unserer Gegend ist es während der kurzen Zeit des Betsehens der "Erzbruderschaft" nicht dazu gekommen. Vielmehr gehörten die verschiedenen örtlichen Schützenbruderschaften, soweit sie Mitglied wurden, der "Erzbruderschaft" als Einzelmitglieder an.

Vielleicht fehlte es damals bei uns an der Initialzündung zu einem solchen Zusammenschluss; vielleicht war auch die Zeit bis zum Anbruch des 1000jährigen Reiches dafür zu kurz, oder aber einzelne Bruderschaften gehörten bereits vor der Gründung der "Erzbruderschaft" einer Regionalgliederung an, die sich nicht ohne weiteres in die "Erzbruderschaft" intrigieren ließ, weshalb dann die verschiedenen Bruderschaften Einzelmitglieder der "Erzbruderschaft" wurden.

Schon während des 2. Weltkrieges 1939-1945 hatten die meisten Bruderschaften ihrer Vereinsarbeit eingestellt und wurden 1945 von der Besatzungsmacht verboten. Aber bereits im Jahr 1946 begannen einige Bruderschaften mit dem Aufbau. Die alten Mitglieder fanden sich mit zahlreichen jungen Freunden zusammen, das alte Werk der Väter fortzusetzen.

1950 hatte sich der Bezirksverband so gefestigt, sodass  bei der St. Seb. Schützenbruderschaft Zweifall das erste Bezirksbundesfest stattfinden konnte.

1953 wurde Schützenbruder Heinz Hilgers, St. Sebastianus Stolberg, erster Bezirkskönig des Bezirksverbandes.

1961 wurde Karl Eckelmann, St. Sebastianus Eilendorf Diözesanprinz der Diözese Aachen

1964 war unser Bezirksverband der Ausrichter des Bundesköniginnentages.

Nach Dr. Heinrich Koch  standen Heinz Hilgers, Heinz Immendorf und Josef Sieprath dem Verband als Bundesmeister voran.

Unter Franz Karowski vergrößerte sich  der Verband 1970 um die Schützenbruderschaft, St. Bernhard Edelweiss.

1979 wurde Jean Wentzler von der St. Michael Schützenbruderschaft Donnerberg zum Bundesmeister gewählt. Er begrüßte die St. Hubertus Schützenbruderschaft Mausbach 1980 als neues Mitglied in unserem Verband und 1982 erfolgte die Aufnahme der Kgl. St. Rochus Schützenbruderschaft Hauset (Belgien).

1971 stellte unser Bezirksverband zum ersten Mal eine Bundesmajestät. Alfred Bartz, Jungschütze der St. Apollonia Schützenbruderschaft Eilendorf, wurde Bundes-Jungschützenprinz.

1977 wurde Herbert Förster, St. Sebastianus Eilendorf, Diözesankönig.

 

Fortsetzung folgt!!